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Das Destination-Thailand-Visum: Alles, was Arbeitgeber über die Risiken des neuen Workation-Visums wissen müssen

Mehr erfahren über das Workation DTV-Visum für Thailand, die Vorteile für Remote-Arbeiter, Compliance-Risiken für Arbeitgeber, wie Steuer- und Betriebsstättenrisiko.

Anna Luisa Grebe

Visa Services Manager

Da Thailand immer mehr als Zentrum für Remote-Arbeit und digitale Nomaden aufsteigt, hat die thailändische Regierung das Destination Thailand Visa (DTV) eingeführt. Dieses neue Visum, insbesondere das DTV1 (Workcation) Visum, ermöglicht längere legale Aufenthalte für Remote-Arbeiter, die Thailands Kultur erleben möchten. Für Arbeitgeber, insbesondere solche mit Mitarbeitern, die an Workations interessiert sind, ist es entscheidend, die DTV1-Visumregeln zu verstehen, um Probleme in den Bereichen Visum, Sozialversicherung und Steuern zu vermeiden.

Bedeutung des DTV-Visums und Compliance-Risiken

Das DTV-Visum richtet sich an Remote-Arbeiter, digitale Nomaden, Freiberufler und Unternehmer. Es deckt keine Personen ab, die direkt für thailändische Unternehmen arbeiten möchten; diese benötigen eine separate Arbeitserlaubnis und ein anderes Visum. Diese Unterscheidung ist für Arbeitgeber und Arbeitnehmer wichtig, da eine falsche Nutzung zu Compliance-Problemen führen kann.

Überblick über das DTV-Visum

Das DTV-Visum wurde am 15. Juli 2024 eingeführt und richtet sich an Personen, die länger in Thailand remote arbeiten oder an "Thai Soft Power"-Aktivitäten (z. B. Thaiboxen, Kochkurse, Sporttraining) teilnehmen möchten. Auch Ehepartner und Kinder von DTV-Inhabern können dieses Visum beantragen. Die wichtigsten Merkmale sind:

  • Gültigkeit: Fünf Jahre, verlängerbar
  • Kosten: Ca. 270 € (10.000 THB)
  • Einreise: Mehrfacheinreisen erlaubt
  • Zielgruppe: Digitale Nomaden, Freiberufler und Unternehmer, die remote arbeiten
  • Einkommensnachweis: Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel zur Sicherung des Lebensunterhalts während des Aufenthalts

Aufenthaltsdauer

Das DTV-Visum ermöglicht mehrfache Einreisen für fünf Jahre mit einem Aufenthalt von bis zu 180 Tagen pro Einreise, der einmalig um weitere 180 Tage bei der thailändischen Einwanderungsbehörde verlängert werden kann, was insgesamt 360 Tage ergibt. Nach dieser Frist kann die Person erneut einreisen, um den Aufenthalt zurückzusetzen. Verlängerungen erfordern eine Gebühr von 10.000 THB, und Einreisegebühren entfallen. Personen, die sich mehr als 180 Tage im Jahr in Thailand aufhalten, können steuerpflichtige Einwohner Thailands werden, was steuerliche Verpflichtungen auslöst.

Antragsprozess

Der Antrag für das DTV-Visum kann komplex sein, und die Antragsgebühr ist nicht erstattungsfähig. Die Zusammenarbeit mit einer professionellen Agentur wie WorkFlex kann helfen, häufige Fehler zu vermeiden und die Genehmigung zu beschleunigen.

Arbeiten in Thailand mit dem DTV-Visum

Inhaber des DTV-Visums, die für nicht-thailändische Unternehmen unter der Workcation-Bestimmung arbeiten, benötigen keine Arbeitserlaubnis. Die Arbeit für thailändische Unternehmen erfordert jedoch eine separate Arbeitserlaubnis und ein anderes Visum. Laut thailändischem Steuerrecht werden Personen, die sich länger als 180 Tage in Thailand aufhalten, steuerpflichtig, was zu Einkommenssteuerverpflichtungen und gegebenenfalls zu Lohnsteuerpflichten für den Arbeitgeber führen kann.

Wichtige Aspekte für Arbeitgeber

  1. Sozialversicherung: Mit dem Digital Nomad-Visum erklären Arbeitnehmer und Arbeitgeber, dass der Arbeitnehmer für den Arbeitgeber in Thailand arbeitet, da für das Visum ein vom Arbeitgeber ausgestelltes Dokument erforderlich ist, das die Arbeitserlaubnis für diesen Zeitraum in Thailand bestätigt. Das Sozialversicherungsrisiko des thailändischen DTV-Visums ergibt sich aus dem Territorialitätsprinzip Thailands, wonach jede Arbeit im Land Sozialversicherungsbeiträge auslösen könnte, auch wenn die Beschäftigung bei einem nicht-thailändischen Unternehmen liegt. Dies stellt besonders für deutsche Arbeitgeber ein Problem dar, da Deutschland kein Sozialversicherungsabkommen mit Thailand hat. Arbeitgeber könnten daher in beiden Ländern Beiträge leisten müssen und damit eine doppelte Sozialversicherungsbelastung tragen.
    Für deutsche Arbeitgeber kann zwar die Ausstrahlungsregel (§4 SGB IV) genutzt werden, um die deutsche Sozialversicherung für ihre im Ausland tätigen Mitarbeiter beizubehalten, jedoch schließt dies parallele Verpflichtungen in Thailand nicht aus. Mitarbeiter, die über längere Zeiträume remote aus Thailand arbeiten, können unter dem DTV-Visum thailändische Sozialversicherungspflichten auslösen, da es kein bilaterales Sozialversicherungsabkommen gibt.
  2. Compliance und Dokumentation: Arbeitgeber sollten sicherstellen, dass Mitarbeiter alle Anforderungen des DTV-Visums erfüllen, einschließlich Einkommensnachweis und Beschäftigungsnachweis. Es ist wichtig, mit rechtlichen Experten zu arbeiten, um die Einhaltung der thailändischen und der heimischen Vorschriften zu gewährleisten.
  3. Steuerliche Auswirkungen: Arbeitgeber sollten ihre Gehaltsabrechnungsprozesse anpassen, um steuerliche Verpflichtungen sowohl in Thailand als auch im Heimatland des Mitarbeiters zu berücksichtigen. Zudem könnten betriebliche Steuerfragen wie eine Betriebsstätte (PE) auftreten, die eine zusätzliche Bewertung erfordern.

Weitere Visumoptionen in Thailand

Neben dem DTV-Visum bietet Thailand weitere Visumtypen an:

  • Nicht-Immigrant B2-Visum: Für Personen, die in Thailand arbeiten oder Geschäfte tätigen.
  • Nicht-Immigrant B3-Visum: Für häufige Geschäftsreisen.
  • DTV-Visum (Digital Nomad-Visum): Für digitale Nomaden und Freiberufler, gültig bis zu einem Jahr, mit möglicher Verlängerung.

Jeder Visumtyp hat spezifische Anforderungen, und Arbeitgeber sollten sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter das passende Visum für die geplanten Tätigkeiten beantragen.

Fazit

Das DTV-Visum ist ein bedeutender Fortschritt für digitale Nomaden und Remote-Arbeiter, da es eine strukturierte, legale Möglichkeit bietet, in Thailand zu leben und zu arbeiten. Arbeitgeber können einen reibungslosen Übergang für remote arbeitende Mitarbeiter erleichtern, indem sie informiert bleiben und rechtliche Beratung in Anspruch nehmen.

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